Ausstellungseröffnung im Wiescheider Treff am 13.11.22
Die magische Anziehungskraft der Engel Chagalls
„Wenn Marc Chagall malt, weiß man nicht, ob er dabei schläft oder wach ist. Irgendwo in seinem Kopf muss er einen Engel haben“.
Kein Geringerer als Pablo Picasso hat dies über Marc Chagall gesagt und offenbar müssen ihn viele Engel inspiriert und ihm die Hand beim Malen gehalten haben; im Wiescheider Treff ist vom 13.-20.11. nur ein Bruchteil seiner Schaffenskraft in einer Kunstausstellung zu sehen, die Engel in den Lithographien und Bilder zur Bibel von Marc Chagall zeigt. Wie groß das Interesse nicht nur von der Wiescheider Bevölkerung war, beweist die große Anzahl von über 60 Personen, die zur Eröffnung der Ausstellung kamen und einen ersten Blick auf die Exponate mit den Motiven der Engel werfen konnten.
Diese Ausstellung kam durch die Kooperation der KÖB Wiescheid mit dem Katholischen Bildungsforum Kreis Mettmann und dem Wiescheider Treff zustande, wie der Leiter der Bücherei Thomas Fournier in seiner Begrüßung mit Dank an Frau Bussmann unterstrich. Frau Dr. Hella Sabrina Lange, Leiterin des Stadtmuseums, freute sich, dass die magischen Bilder Chagalls so gelungen auf 70 Quadratmeter präsentiert werden konnten. Sie betonte die Anziehungskraft seiner Werke gerade in Kombination mit den Motiven der Engel. „Chagall hat mit seinen Bildern die Herzen unzähliger Menschen erobert, vor 11 Jahren hat dies auch eine Ausstellung im Stadtmuseum gezeigt, bei der es so viele Anfragen zu Führungen gab wie selten zuvor“, so Lange. Die Kunsthistorikern Frau Dr. Hildegard Heitger-Benke bezeichnete Engel als Mittler zwischen der Gottheit und den Menschen und erläuterte Chagalls Herkunft, Werdegang und markante Stationen und wie Chagall Engel und biblische Figuren als Boten der Versöhnung, als Gäste beim Mittagsmahl, als Auftraggeber usw. malt
Volker Schwebke, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Wiescheider Treff, hat auf seiner Geige mit zwei selbst komponierten Stücken, angelehnt an die Buchstaben im Namen Chagalls und bezugnehmend auf die jüdische Religion Chagalls mit Klezmermusik improvisiert. Diese Klänge haben das Publikum verzaubert und viele empfanden diese als besondere Einstimmung zur Betrachtung der magischen Welten Chagalls, der über seine Bilder sagte, „dass wir Engel brauchen, um dem Weltraum wieder irgendein Geheimnis zu geben“.
Es wird viele Führungen in dieser Woche für unterschiedliche Zielgruppen (Kindergarten, Grundschule, Vereine, Gruppen) geben, aber auf 2 öffentliche Führungen wird besonders hingewiesen:
Mittwoch 16.11.2022 16.00 - 17.00 Uhr und
Sonntag 20.11.2022| 11.30 -12.30 Uhr
durch Dr. Hildegard Heitger-Benke
Vom Malermeister zum Meister-Maler
Jürgen Hofmeister, gebürtiger Wiescheider, zeigt uns am 2. April im Rahmen des Erzählcafés einige seiner Bilder und Objekte. Er wird über seinen Werdegang und Erfahrungen in Wiescheid berichten und Arbeitsweise und Spiel mit Farben und Fülle ungewöhnlicher Techniken verdeutlichen.
Die Biogasanlage auf dem Bauernhof Dickhoven - Landwirtschaft im Wandel
Am 3.12. konnten sich 14 Interessierte des Wiescheider Treffs vor Ort einen konkreten Einblick über die Veränderungen in der Landwirtschaft verschaffen. Karl-Otto Dickhoven führt den in 3. Generation betriebenen Familienbetrieb. Vor 100 Jahren hat es sicher noch kein Bauernhoferlebnisprogramm wie Kindergeburtstage, Junggesell*innenabschiede gegeben, vielleicht in Ansätzen eine Pensionspferdehaltung. Nun gehört zum Betriebsspektrum des eigenen Tierbestandes (200 Milchkühe und etwa genauso viele Jungtiere) die Futtermittelproduktion sowie die Energieversorgung in der eigenen Biogasanlage. Und letztere hatte es den Interessierten des Wiescheider Treffs besonders angetan. Karl-Otto Dickhoven informierte, dass sein Betrieb vor Jahren von einem Förderprogramm für 3 Biogasanlagen der früheren Umweltministerin Bärbel Höhn profitiert habe, so dass 50% der Investitionskosten das Land NRW übernommen habe.
Die Biogasanlage ist für 150 KW ausgelegt und bedient den eigenen Hof und speist Strom für ca. 400 Haushalte in das Stromnetz ein. Mit der anfallenden Abwärme wird die Reinoldi Kapelle sowie der angrenzende Gärtnereibetrieb beliefert. Die Anlage war ursprünglich für die Entsorgung von Lebensmittelabfällen konzipiert. Mit den zunehmenden gesetzlichen Auflagen für die Entsorgung von Lebensmittelabfällen haben Großunternehmen aus der Branche selbst entsprechende Anlagen gebaut, so dass der Bauernhof im späteren Verlauf auf die Entsorgung von Gülle – aus dem eigenen Betrieb und zugekaufte - setzte. Das dabei entstehende Biogas treibt einen Verbrennungsmotor an, der über einen Generator Strom mit 380 kV erzeugt. Bei Ausfall des öffentlichen Stromnetzes wie z.B. beim Hochwasser im Juli 2021, wird das entstehende Biogas über eine Notfackel entsorgt. Dann wird der Betrieb mit einem Notstromaggregat versorgt, damit Kühe gemolken, das Vieh versorgt und die Logistik des Betriebes erhalten bleibt. Eine Einspeisung des Biogases, wie es zur Zeit wegen des Gasmangels diskutiert wird, ist prinzipiell möglich. Dazu wäre eine Aufbereitung des Biogases erforderlich. Diese Investition rechnet sich für die Anlage dieser Größenordnung nicht.
Viele Fragen, die gestellt wurden und die Karl-Otto Dickhoven geduldig bei einem Rundgang erklärte.
Dass die Landwirtschaft unter einem enormen Druck steht, alle Krisen auf einmal mitbekommt (wie z.B. Klimawandel, Abhängigkeit von globalen Agrarmärkten, Biodiversität, Wasserknappheit) konnte man erahnen und auch, wie dieser Betrieb sich durch Reduktion des klimaschädlichen Gases Methan und durch Erweiterung des Betriebsspektrums den Herausforderungen stellt. Trotz aller Technisierung und Veränderung:
Dieser Betrieb verbreitet immer noch ein Stückchen dörflicher Idylle und die Gäste des heutigen Nachmittags brachten ihre Wertschätzung für diesen großen Aufwand, den ein Familienbetrieb investieren muss, um in der Landwirtschaft zu überleben, gerne zum Ausdruck.
St. Martin, Langenfeld Richrath ( Quelle: s.u.)
Heute haben wir mit Interessierten des Wiescheider Treff einen Kurz-Ausflug nach Richrath gemacht.:
Mit Herrn Wilfried Keip bestiegen wir den Richrather Kirchturm.
Alles zur Geschichte des Turms entnehmt bitte der Webseite
St. Martinus (Richrath) – Wikipedia
Es war ein sehr interessanter Nachmittag, alle waren begeistert, einmal , den Turm besteigen zu dürfen .
Alles in allem : ein sehr kurzweiliger Nachmittag mit anschliessendem Aufenthalt
Im Nachbarschafts-Cafe.
Gern hat Herr Keip meine Einladung angenommen, uns einmal im Treff zu besuchen. Auch ihm hat es angabegemäß viel Spass gemacht, uns zu führen, er war 18 Jahre lang im Kirchenvorstand.
Lothar Probost