Wer wir sind 

  

Nach der Errichtung der Bürgerwerkstatt im November 2019 hat sich in Wiescheid eine Projektgruppe gebildet, in der seit März 2020 Wiescheider Bürger*innen und die Stadt Langenfeld gemeinsam an der Einrichtung eines ehrenamtlich geführten Nachbarschaftstreffs im Stadtteil arbeiten. März 2020 - ein legendäres Datum, das wir alle mit Beginn des Lockdowns durch Coronaschutzmaßnahmen verbinden. Trotz dieser harten Zeit der Kontaktbeschränkung ist es uns gelungen, Engagierte, Wege und Unterstützer in Politik und Verwaltung für einen Nachbarschaftstreff zu finden, die uns beim Aufbau eine unschätzbare Hilfe waren.


Unser Schaukasten-Homepage ohne Computer 

Auch unsere Jugend engagiert sich fleißig!

Der vordere Bereich der ehemaligen Bürgerhalle (Alt Wiescheid 20a) wurde für unseren Wiescheider Treff von der Stadt instandgesetzt und von den engagierten Wiescheider Bürger*innen in Eigenregie mit Mobiliar und Leben erfüllt worden. Dabei haben viele Nachbar*innen aktiv mitgeholfen und u. a. geputzt, gestrichen, renoviert, Tische, Stühle, Geschirr und Gläser organisiert, Unkraut entfernt, die alte Litfaßsäule bearbeitet, gespendet und allen Wiescheider*innen eine Einladung zur Eröffnung in den Briefkasten geworfen. Der Gartenbauverein Langenfeld-Wiescheid e.V., dem die Themen Umwelt und Gemeinschaftspflege sehr am Herzen liegen, hat die Trägerschaft des Treffs übernommen. Dies gelang nur durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Langenfeld. Sie stellt dem Verein die städtischen Räume mietfrei zur Verfügung. Zudem unterstützte die Stadt die Erstausstattung unseres Treffs, indem die eingeworbenen Spenden verdoppelt wurden und durch eine zusätzliche Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre als Beteiligung an den Betriebskosten des Treffs. Nur so ist es möglich, möglichst kostenlose Angebote für die Nachbarschaft anzubieten. 



An diesen Angeboten arbeiten wir schon viele Wochen und haben versucht, die Ideen, die bei den mehrfachen Begehungen von Wiescheider Bürger*innen geäußert wurden, aufzunehmen. Nach der Eröffnung am 2. Oktober starten wir gleich am Montag drauf mit einem Kreativangebot, dass alle 2 Wochen angeboten wird. Weitere regelmäßigen Angebote, die vor allem durch ehrenamtliche Nachbar*innen gestaltet werden, sind: Nachbarschafts- und Erzählcafé, Vorträge und Meinungsaustausch, Malkurs und Singing Pub, Literatur und Doppelkopf, Tanzen und Kino-Tag, fremdsprachliche Konversationsgruppen und PC-Kurse und vieles mehr, was sich noch entwickeln darf. 



Alle Generationen sind eingeladen, sich zu beteiligen, den neuen Begegnungsort kennenzulernen und bei Interesse auch mitzugestalten. Es soll ein Treff von und für die Nachbarschaft werden! Beispielsweise ist im Monatsplan noch Platz und unser Programm könnte z. B. durch ein Eltern-Baby-Treff oder gezielte Angebote für Kinder und Jugendliche bereichert werden. 



Vor dem Wiescheider Treff steht eine Litfaßsäule, die wir wie einen Leuchtturm gestaltet haben. Der Leuchtturm, eingebettet in demL, ist unser Logo. Wir hoffen, dass viele Wiescheider*innen und Interessierte die neuen Begegnungsmöglichkeiten nutzen und unser Stadtteil zusammenwächst. 


Langenfelds Kultur bei Kaffee und Kuchen im 1. Erzählcafé des Jahres 


40 Gäste, 38 Kulturstätten, 30 Baudenkmäler, - das war ein toller Auftakt für den Start nach der Weihnachtspause des Wiescheider Treffs.

Der Filmemacher Siegwald Koletzki und der durch die Studiobühne bekannte Klaus Bembeneck präsentierten den 2-teiligen Film Kulturpfad Langenfeld.

"Ich wusste gar nicht, dass wir so tolle Kunstwerke berühmter Künstler in Langenfeld haben", 
"Nicht nur Monheim hat in der Hinsicht was zu bieten - auch unser Langenfeld", 
"Die Kunstwerke vor den Firmen kannte ich noch gar nicht", 
"Toll, diese Übersicht" 
- das waren einige der begeisterten Aussagen der vielen Gäste im Wiescheider Treff. Auch Siegwald Koletzki und Klaus Bembeneck waren sehr angetan von dem großen Interesse der Wiescheider Nachbarschaft  und versprachen, noch mehr Material zu zeigen.

"Das war ein guter Einstieg für die 75 Jahr Feierlichkeiten der Stadt Langenfeld - so weiß man viel mehr über die Stadt als Ganze und nicht nur von seinem Ortsteil und den üblichen Routen, die man so durch die Stadt macht". Das war ein Schlusswort, dem alle Anwesenden mit Applaus zustimmten.

 

Demokratie braucht Religion!? 


Das Thema hörte sich vielleicht sperrig an, lockte aber 18 Interessierte in den Wiescheider Treff. Religion ist Teil der demokratischen Gesellschaft. Aber wie können die Kirchen oder andere Religionen angesichts eigener Krisen und wachsendem Bedeutungsverlust religiöse Ideen glaubhaft aktivieren und für die Menschen und die Gesellschaft fruchtbar machen? 

„Das Bodenpersonal muss zu den Menschen gehen und ihre Sprache sprechen, ohne sich anzubiedern“, „Die Kirche muss den Menschen mit seinen alltäglichen Erfahrungen in den Mittelpunkt rücken“. Diese Aussagen des Publikums teilte Pfarrer Dominik Pioch, der am 25.1. zu Gast im Wiescheider Treff war, leidenschaftlich und frei referierte und mit einigen Bildern das Amtsverständnis, das Menschenbild und die Verbindung und Geschichte der Kirche zur Gesellschaft und gegenwärtige Situation unterstrich. 

Dominik Pioch ging es darum, den „Schatz“ religiöser Ideen auch in Zeiten der “ Not“ zu verdeutlichen. „Not“ deshalb, weil immer weniger Mitglieder mit einer Kirche, die sich offenbar mehr für eigene Strukturfragen als für das, was Menschen umtreibt, ihre Sorgen, Nöte, Hoffnungen und Ängste interessiert, etwas anfangen kann. Das Bedürfnis nach Spiritualität, das Bedürfnis, ethische Fragestellungen zu behandeln, sich zweifelnd und ringend mit Fragen zu Krieg und Frieden, Waffenlieferung, Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch auseinanderzusetzen ist da. Aber wo sind die „Fachkräfte“, die dieses Bedürfnis aufnehmen, wie können sie die Menschen wieder begeistern? Welche Rolle spielt Sprache, braucht es Charisma, wie viel Ökumene ist nötig? 

Es ging über 2 Stunden hoch her im Wiescheider Treff, es war eine intensive, dichte, jede Minute spannende Diskussion mit Zuhören und Argumentieren, ehrlichem Austausch an Meinungen und Erfahrungen. Mit dankbarem Applaus wurde Dominik Pioch verabschiedet -  nicht ohne zuvor die Einladung auszusprechen, dass das „theologische Bodenpersonal“  gerne im Wiescheider Treff tagen und sich mit Interessierten austauschen könne.